Blog-Eintrag -
Wie arbeitet ein Arzt in 20 Jahren?
Der medizinische Bereich unterliegt einem stetigen Wandel und ist von zahlreichen Technologien und Innovationen geprägt. In den letzten Jahren haben sich einige wichtige Trends im Ärztebereich abgezeichnet, die auch in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen werden. Von der Robotik über die künstliche Intelligenz bis hin zur personalisierten Medizin – die Liste der Veränderungen ist lang.
Doch wie arbeitet ein Arzt in 20 Jahren? Welche neuen Technologien werden zum Einsatz kommen und wie wird sich die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Gesundheitssektoren verändern? In diesem Blog-Beitrag werfen wir einen Blick in die Zukunft des Arztberufes und geben einen Ausblick auf einige spannende Entwicklungen, die uns in den nächsten Jahren erwarten.
Der digitale Wandel in der Medizin
Das Digitale ist schon längst mit unserer Realität verschmolzen und aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Auch in der Medizin zeigte sich in den letzten Jahren ein starker digitaler Wandel, welcher zahlreiche Möglichkeiten bietet, um Diagnostik, Therapie und auch die Organisation im Gesundheitswesen zu verbessern und effizienter zu gestalten.
Die Fortschritte in der Technologie und der Datenanalyse werden in den nächsten Jahren weiter zunehmen und die Art und Weise, wie Ärztinnen und Ärzte arbeiten, deutlich verändern. Die Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine besonders bedeutende Rolle. KI ist längst kein Fremdbegriff mehr und hat sich bereits in verschiedenen Bereichen der Medizin integriert. In der Medizin kann KI schnelle und genaue Diagnosen stellen, indem sie beispielsweise medizinische Bilder und Daten analysiert und Muster erkennt. Zusätzlich kann KI durch das Analysieren der Daten Prognosen erstellen um vorherzusehen, welche Gesundheitsprobleme in der Zukunft auftreten könnten. Auch in Zukunft wird die KI eine immer wertvollere Unterstützung für den ärztlichen Bereich sein.
Auch medizinische Roboter werden in Zukunft womöglich immer häufiger den ärztlichen Bereich prägen. Mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz können Roboter eigenständige und sichere Systeme erschaffen, welche das menschliche Team unterstützen. Anders als beim Menschen fehlt dem Roboter jedoch den gesunden Menschenverstand und die praktische Urteilskraft, um operative Eingriffe sicher und erfolgreich durchführen zu können. Um Roboter zu intelligenteren Unterstützern im Operationssaal umzuformen, wird bereits aktiv im Bereich der KI und Robotik geforscht.
Digitale Kompetenzen der Ärztinnen und Ärzte
Ärztinnen und Ärzte werden sich in Zukunft vermehrt auf die digitale Medizin vorbereiten müssen. Durch den digitalen Wandel entstehen neue Anforderungen an die (angehenden) Ärztinnen und Ärzte und müssen digitale Kompetenzen bereits in der Ausbildung vermittelt werden. Arbeits- und Organisationsprozesse verändern sich stetig und werden mit digitalen Tools und Anwendungen ergänzt. Der medizinische Bereiche erhält zunehmend neue Informationen und Daten, welche verstanden, verarbeitet und verwaltet werden müssen. Ebenfalls müssen Ärztinnen und Ärzte lernen, wie sie verantwortungsvoll mit den digitalen Technologien und Daten umzugehen haben.
Auch wenn heutige Medizinstudierende als “Digital Natives” bezeichnet werden, fehlen ihnen häufig noch die Kompetenzen, die es ihnen ermöglichen, die digitalen Tools optimal bei ihrer klinischen Tätigkeit einzusetzen. Dazu gehören beispielsweise das Auswerten und Analysieren von Daten und Informationen, die Nutzung von Software und Systemen oder detailliertes Wissen im Bereich Datenschutz, der mit zunehmender Digitalisierung an Gewicht gewinnt. Deshalb ist es umso wichtiger, dass diese auch in Zukunft aktiv vermittelt und gefördert werden.
Ein spannendes Beispiel für die Förderung der digitalen Kompetenzen im medizinischen Bereich ist die Universität Duisburg-Essen mit ihrem Projekt „Digitalisierung im Kontext des Medizinstudiums“ („DiKoMed“). Dieses Projekt soll Medizinstudierenden digitale Kompetenzen vermitteln, welche sie bei ihrer zukünftigen medizinischen Tätigkeit unterstützen sollen.
Personalisierte Medizin
In den kommenden Jahrzehnten werden Pharmaunternehmen und Wissenschaftler ihre Anstrengungen und Investitionen in der personalisierten Medizin deutlich erweitern. Die personalisierte Medizin ermöglicht es, präzisere Diagnosen zu stellen und individuelle Behandlungspläne zu entwickeln. Anstatt sich auf eine allgemeine Vorgehensweise zu verlassen, können Ärztinnen und Ärzte mithilfe von personalisierten Ansätzen die spezifischen Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten berücksichtigen. Diese personalisierten Ansätze können die Behandlungseffektivität erhöhen, Nebenwirkungen reduzieren und die Patientenzufriedenheit verbessern.
Auch die Künstliche Intelligenz spielt bei der personalisierten Medizin eine bedeutende Rolle. Durch maschinelles Lernen werden komplizierte Aufgabenbereiche und große Datenmengen von der KI übernommen, analysiert und automatisiert. Das System kann ähnliche Fälle, Behandlungen und Ergebnisse miteinander vergleichen und Merkmale identifizieren, welche in der Vergangenheit die besten Resultate zeigten. Mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz können somit deutlich mehr Fälle und Daten ausgewertet werden, als der Mensch es in jedem Einzelfall tun könnte. Durch die intelligente Datenauswertung können individuellere, persönlichere Behandlungspläne, welche auf jeden einzelnen Patienten abgestimmt sind, erstellt werden.
Prävention und Gesundheitsförderung
Ein weiterer Trend, womit Forschende sich auch in Zukunft vermehrt auseinandersetzen werden, ist die Prävention und Gesundheitsförderung. Durch gezielte Präventionsmaßnahmen sollen Krankheiten vermieden, früher erkannt und verzögert werden. Mit einer genetischen Diagnostik können genauere Prognosen gestellt und eine gezielte Prävention betrieben werden. Auch die Digitalisierung spielt dabei eine gravierende Rolle. Präventive Informationen werden über digitale Medien und elektronische Technologien verbreitet und zur Verfügung gestellt.
Das Projekt der TU Dresden zeigt, wie die Künstliche Intelligenz bei der Prävention ins Spiel kommt. Gemeinsam mit 13 europäischen Partnern entwickeln Forscher eine digitale Plattform, welche sich mit der Prognose und Prävention der koronaren Herzkrankheit befasst. Mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz werden Risiken und Komplikationen der beobachteten Patienten vorhergesagt. Durch diese Entwicklungen können gezielte Maßnahmen zur Verbesserung des Risiko- und Symptommanagement ergriffen werden.
Praxismanagement
Nicht nur in Bezug auf Behandlungen sondern auch in der Praxisverwaltung kann der digitale Wandel zu Erleichterungen und Fortschritten führen. Moderne Software unterstützt zum Beispiel dabei, Dokumente und Behandlungspläne übersichtlicher zu gestalten, die finanzielle Planung zu optimieren und das Terminmanagement zu vereinfachen.
Ein Beispiel einer modernen Software ist CURE, die Praxisinhaber beim Steuern all ihrer Praxisfinanzen unterstützt. Dank Künstlicher Intelligenz werden alle Zahlungsströme automatisch ausgelesen und übersichtlich samt persönlicher Empfehlungen aufbereitet, um Praxisinhabern einen tagesaktuellen Überblick zu geben und die Praxisfinanzen optimieren zu können.
Fazit
In den letzten Jahren gab es bereits einige spannende Entwicklungen und Fortschritte im ärztlichen und medizinischen Bereich. Die umschriebenen Themen sind nur einige der vielen Trends, die uns in den kommenden Jahren erwarten werden. Wie genau sich die Medizin und der ärztliche Bereich in Zukunft verändern werden, ist nicht genau vorherzusagen. Eines ist jedoch sicher: diese Entwicklungen werden einen großen Einfluss auf unserem Gesundheitswesen haben.
Quellen
https://www.medizintechnikmarkt.de/blog/ki-medizin
https://www.aktiv-online.de/news/zukunftstrends-in-welcher-gesundheitswelt-werden-wir-2050-leben-15976
https://www.aerzteblatt.de/archiv/213155/Medizinische-Ausbildung-Welche-digitalen-Kompetenzen-braucht-der-Arzt
https://www.kvwl.de/fileadmin/user_upload/pdf/Mitglieder/IT_und_Praxis/Telematikinfrastruktur/digitale_kompetenz.pdf
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132003/Digitale-Hilfsmittel-Uni-Duisburg-Essen-schult-Medizinstudierende
https://www.faz.net/asv/zukunft-gesundheitswesen-2022/die-zukunft-der-praevention-18102609.html